Tipps & Tricks

Der/die/das Unplugged Wedding

Wie bei vielen Begriffen, die wir aus dem englischen Sprachgebrauch übernehmen, fällt die Übersetzung bei Unplugged Wedding schwer. "Unplugged" also "ohne elektronische Verstärkung" kennen wir eigentlich eher von Konzerten. Bei Hochzeiten ist damit gemeint, dass die Gäste gebeten werden ihre Handys, Tablets und Kameras in der Tasche zu lassen. Dies gilt meist für die Zeit der Trauung, manchmal aber auch für die gesamte Hochzeitsfeier. 


Wieso Unplugged Wedding?

Ich kann aus Erfahrung sagen, wer durch eine Kamera oder auf das Display des Handys schaut und versucht den perfekten Moment für ein Foto abzupassen, erlebt das Geschehen an sich nur nebenher. Als Hochzeitspaar wünscht ihr euch aber natürlich, dass eure Gäste voll bei der Sache sind, wenn ihr euch das Ja-Wort gebt. Sie sollen zuhören, mitfiebern, sich vielleicht ein Tränchen von der Wange wischen und einfach voll dabei sein.

Außerdem sieht es nachher auf den Bildern eurer professionellen Fotografin natürlich viel schöner und emotionaler aus, wenn beim Bild eures ersten Kusses im Hintergrund alle jubeln oder breit grinsen. Ihr wollt Gesichter sehen und keine Handys. Zudem passiert es immer wieder (ich behaupte jetzt einfach mal unbewusst und unabsichtlich), dass sich jemand im Eifer des Gefechts vor die eigentliche Fotografin drängelt. So kann es durchaus passieren, dass ein bestimmtes Motiv dann in der Reportage fehlt, für die ihr ja bezahlt, weil statt eurem innigen Kuss jetzt Onkel Bobs Hinterkopf zu sehen ist. Das wäre wirklich ärgerlich und freut eher niemanden.

Kuss bei der standesamtlichen Trauung

Wie kommunziert man den Wunsch?

Es ist eure Hochzeit und daher macht ihr auch die Regeln. Weißt am besten direkt in der Einladung auf diesen Wunsch hin. So können sich eure Gäste bereits vorher darauf einrichten und niemand ist vor Ort total überrascht, wenn er gebeten wird das Handy wieder wegzupacken. Gleichzeitig solltet ihr aber auch am Standesamt oder in der Kirche am Tag selbst noch einmal darauf hinweisen. Dann kann nachher keiner behaupten, er hätte es in der Einladung überlesen oder inzwischen vergessen. Ein Schild am Eingang oder ein nett formulierter Satz im Kirchenheft reichen grundsätzlich aus.  Meistens weisen aber auch Trauredner, Standesbeamte oder Pfarrer gerne auch noch einmal zu Beginn der Feierlichkeit auf euren Wunsch hin. Sprecht das also einfach mit ihnen ab.


Profitipp:

Wenn ihr die Brautmutter oder den fotobegeisterten Onkel nicht vollkommen vor den Kopf stoßen wollt, solltet ihr ihnen eine Alternative bieten. Kommunziert klar, dass ihr während der Trauung darum bittet, dass sie sich an die Vorgabe halten. Beim Sektempfang posiert ihr dann aber gerne 5 Minuten für sie. So habt ihr während der Zeremonie ihre volle Aufmerksamkeit und trotzdem hat die stolze Mutti nachher das erwünschte Foto von euch als Paar auf dem Handy, dass sie direkt an alle Freund*innen schicken kann. Und unter uns, so wird das Bild auch viel schöner als wenn sie versucht euch von ihrem Platz auf der Kirchenbank aus einzufangen.

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